Das billige Geld, mit dem die amerikanische Federal Reserve und die Europäische Zentralbank die lahmende Wirtschaft ankurbeln wollen, treibt die Fusionslust. […] So spricht auch nichts für ein baldiges Ende der Fusionen – „und sie machen wirtschaftlich auch absolut Sinn“, sagt Henrik Muhle, der mit Uwe Rathausky den 1,2 Mrd. Euro großen Mischfonds ACATIS GANÉ Value Event managt. Ab dem Zeitpunkt des sogenannten Closings, also dem Zeitpunkt, zu dem die Übernahme alle Hürden genommen hat, brenne über Jahre kaum noch etwas an. Der Grund aus Muhles Sicht: „Die Großfusionen finden in weniger zyklischen Branchen als früher statt. Statt Banken und Autobauer fusionierten nun etwa Bierbrauer, Agrochemie- und Saatgutkonzerne oder Unternehmen aus der Pharmabranche, deren künftige Cashflows zur Finanzierung der Schulden relativ gut planbar sind.“ Er rechnet mit weiteren Megafusionen, auch weil immer mehr Finanzinvestoren die Anlageziele ausgingen. „Sie sind zu gern bereit, Übernahmen anzuschieben und zu finanzieren“, sagt Muhle. Angst vor einer Überhitzung müsse man erst haben, „wenn es auch in den angeschlagenen Branchen wie Rohstoffe und Banken große Übernahmen gibt, deren Finanzierung langfristig eher unsicher wäre.“

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