EU-Aktionsplan
Klimawandel und Umweltzerstörung sind existenzielle Bedrohungen. Der Übergang in eine kohlenstoffarme Wirtschaft, ohne den Wohlstand und die Lebensqualität der Menschen in Europa zu gefährden, ist das ambitionierte Ziel der Europäischen Union. Europa soll ein klimaneutraler Kontinent werden, auf dem das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abgekoppelt ist. Der im Dezember 2019 präsentierte Green Deal der Europäischen Kommission gibt die Richtung des politischen Handelns vor: Die Wirtschaft soll fundamental transformiert werden. Im Jahr 2050 sollen in der Europäischen Union keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden. Gleichzeitig ist die Finanzindustrie dazu bestimmt worden, eine entscheidende Rolle in der Lenkung von Kapital zu übernehmen. So ist geplant, in den kommenden Jahren über 1 Billion Euro in nachhaltige Investitionen fließen zu lassen. Hierzu wurde bereits im Mai 2018 der EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ins Leben gerufen.
Die politische Strategie steht fest und verfolgt klar definierte Ziele:
- Umlenkung von Kapitalströmen zugunsten nachhaltiger Investitionen
- Einbeziehung der Nachhaltigkeit in das Risikomanagement
- Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit
EU-Offenlegungsverordnung
Seit dem 10. März 2021 sind mit der Offenlegungsverordnung die drei strategischen Ziele des EU-Aktionsplans regulatorisch und operativ für Finanzmarktteilnehmer, Finanzberater und Anleger greif- und spürbar. Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater unterliegen seither Vorschriften über Transparenz bei der Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken und der Berücksichtigung nachteiliger Nachhaltigkeitsauswirkungen in ihren Prozessen und bei der Bereitstellung von Informationen über die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten.
Im Anlageentscheidungsprozess sollen Nachhaltigkeitsrisiken einbezogen werden, unabhängig davon, ob es sich dabei um nachhaltige oder konventionelle Finanzprodukte und Anlagestrategien handelt. Zudem müssen Finanzmarktteilnehmer erläutern, wie sie dies umsetzen. Das bedeutet, dass Finanzmarktteilnehmer ab dem 10. März 2021 auf ihrer Internetseite Informationen zu ihren Strategien zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken bei Investitionsentscheidungen publizieren müssen.
Sofern ein Finanzprodukt ökologische oder soziale Merkmale bewirbt oder eine nachhaltige Investition anstrebt, gelten besondere Informationspflichten. Die Offenlegungsverordnung schafft in diesem Zusammenhang mittelbar drei Produktkategorien, welche die Basis für den Vertrieb und die Informationspflichten nachhaltiger Finanzprodukte darstellen.
- Standard
Alle nicht nachhaltigen Finanzprodukte (gem. Artikel 6), für die lediglich Nachhaltigkeitsrisiken in den Investmentprozess einbezogen werden müssen. - ESG Strategie
Alle Finanzprodukte (gem. Artikel 8), welche ökologische oder soziale Merkmale oder eine Kombination aus diesen Merkmalen bewerben. - Impact
Alle Finanzprodukte (gem. Artikel 9), welche eine nachhaltige Investition anstreben.
Schwellenwerte und Ausschlusskriterien für Finanzprodukte gibt die Offenlegungsverordnung nicht vor. Darzustellen ist jedoch für ESG Strategie-Produkte (gem. Artikel 8), wie die gewählten ökologischen oder sozialen Merkmale erfüllt werden. Impact-Produkte (gem. Artikel 9) müssen darüber hinaus offenlegen, wie das angestrebte Nachhaltigkeitsziel zu erreichen ist.
Die GANÉ Aktiengesellschaft ist vertraglich gebundener Vermittler der BN & Partners Capital AG gemäß § 3 Abs. 2 WpIG. Die Pflichtangaben gemäß der EU-Offenlegungsverordnung der BN & Partners Capital AG als Wertpapierfirma/Finanzberater finden Sie unter nachfolgendem Link: «ESG»
PRI – Principles for Responsible Investments
Die GANÉ Aktiengesellschaft hat im März 2021 die UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren unterzeichnet. Sie verpflichten alle Mitglieder, Umwelt- und Sozialthemen sowie Fragen einer guten Unternehmensführung in ihren Investmentprozess zu integrieren (Environmental, Social, Governance, kurz ESG).
Gemeinsam mit ihrem internationalen Netzwerk an Unterzeichnern widmet sich die PRI-Initiative der praktischen Umsetzung von sechs Prinzipien für verantwortliches Investieren. Ziel ist ein besseres Verständnis der Auswirkungen von Investitionsaktivitäten auf Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsthemen sowie die Unterstützung der Unterzeichner bei der Integration dieser Fragestellungen in ihre Investitionsentscheidungen.
- Wir werden ESG-Themen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einbeziehen.
- Wir werden aktive Anteilseigner sein und ESG-Themen in unserer Investitionspolitik und -praxis berücksichtigen.
- Wir werden Unternehmen und Körperschaften, in die wir investieren, zu einer angemessenen Offenlegung in Bezug auf ESG-Themen anhalten.
- Wir werden die Akzeptanz und die Umsetzung der Prinzipien in der Investmentbranche vorantreiben.
- Wir werden zusammenarbeiten, um unsere Wirksamkeit bei der Umsetzung der Prinzipien zu steigern.
- Wir werden über unsere Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der Prinzipien Bericht erstatten.
Die Prinzipien für verantwortliches Investieren wurden von einer internationalen Gruppe institutioneller Investoren entwickelt und tragen der zunehmenden Relevanz von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsthemen für die Investitionspraxis Rechnung. Der Prozess wurde vom UNO-Generalsekretär ins Leben gerufen. Mit der Unterzeichnung der Prinzipien verpflichten wir uns als Investoren öffentlich zu ihrer Einführung und Umsetzung, soweit mit unseren treuhänderischen Verpflichtungen vereinbar. Darüber hinaus verpflichten wir uns zur Auswertung der Wirksamkeit der Prinzipien sowie der Verbesserung ihrer Inhalte im Laufe der Zeit.
Nachhaltigkeitsphilosophie
Investitionserfolg und Nachhaltigkeit gehen bei GANÉ Hand in Hand. Nur langfristig erfolgreiche Unternehmen können nachhaltig sein. Sie verbessern ihre Profitabilität unter anderem durch einen auf Langfristigkeit ausgerichteten, schonenden und verantwortungsbewussten Einsatz ihrer Ressourcen. Das betrifft die Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital, Boden und Energie gleichermaßen. Entsprechend ganzheitlich ist unsere Sichtweise auf die ESG-Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Wir analysieren in unserem Investmentprozess zuerst das Geschäftsmodell: Aspekte wie Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit, Rentabilität, Preissetzungsmacht, Wachstumsperspektiven und Bilanzqualität spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells wird insbesondere von den verantwortlichen Schlüsselpersonen im Management bestimmt. Deshalb steht im Zentrum unserer Analyse die Frage, ob die Unternehmensführung so agiert, wie wir uns das als Eigentümer wünschen. Aspekte wie Unternehmenskultur, Integrität, Risikomanagement, Compliance, Vergütungssystem, Innovationen und Zukunftsinvestitionen sowie die Ausrichtung auf die Steigerung der Wachstumsrate der betrieblichen Ertragskraft und der Ausschüttungen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig müssen die Unternehmen darauf ausgerichtet sein, ihren ökologischen Fußabdruck durch Rohstoff- und Energieeffizienz sowie durch die Vermeidung von Abfällen und Emissionen zu verringern. Wir sind überzeugt davon, dass Produkte und Dienstleistungen von ökologisch und sozial verantwortungsbewussten Unternehmen zukünftig noch stärker von Konsumenten nachgefragt werden als das heute bereits der Fall ist. Naturkosmetik statt Zusatzstoffe, Biolebensmittel statt Geschmacksverstärker, Fairtrade statt Ausbeutung von Arbeitskräften und erneuerbare Energien statt Kohleverstromung sind nur einige wenige Schlagworte.
MSCI ESG Research
Um die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien systematisch sicherzustellen, arbeiten wir mit MSCI ESG Research, dem marktführenden internationalen Anbieter von Analysen und Ratings im Bereich ESG zusammen. Die Daten und Analysen unterstützen uns sowohl bei der qualitativen als auch quantitativen Analyse von Unternehmen. Wir können damit hunderte von E-, S- und G-Faktoren sowohl individuell als auch in Kombination mit unseren eigenen Bewertungsfaktoren analysieren.
Auf diese Weise können wir Unternehmen selektieren, die sich in besonderer Weise den 17 UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) verschrieben haben. Die Ziele wurden in Anlehnung an den Entwicklungsprozess der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) entworfen und traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren, bis zum Jahr 2030, in Kraft.
Umgekehrt können wir auf diese Weise Unternehmen ausschließen, die gegen die «10 Prinzipien» des UN Global Compact verstoßen. Auf der Grundlage dieser 10 universellen Prinzipien und der 17 Sustainable Development Goals verfolgt der UN Global Compact die Vision einer inklusiven und nachhaltigen Weltwirtschaft zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte, heute und in Zukunft.
Ausschlusskriterien
GANÉ wendet einen 10 Punkte umfassenden Katalog von Kriterien an, um Unternehmen auszuschließen, bei denen in besonderem Maße von Nachhaltigkeitsrisiken auszugehen ist. Hierbei unterscheiden wir Ausschlusskriterien ohne Umsatzschwelle (absolute Erwerbsverbote) und Ausschlusskriterien mit Umsatzschwelle (5% und 10% vom Gesamtumsatz des Unternehmens).
- Entwicklung, Herstellung oder Vertrieb von Rüstungsgütern (gem. Anlage Kriegswaffenliste zum Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen)
- Entwicklung, Herstellung oder Vertrieb völkerrechtlich geächteter Waffen (z.B. Landminen)
- Abbau von Ölsand und schiefergebundenen Rohstoffen (Fracking)
- Gewinnung und Verstromung von Kohle
- Erzeugung von Kernenergie (Atomstrom)
- Förderung von Erdöl
- Betrieb von Glücksspieleinrichtungen
- Herstellung oder Vertrieb pornographischen Materials
- Herstellung oder Vertrieb von Tabakwaren
- Produktion von Spirituosen (Mindestalkoholgehalt 15 Volumenprozent)
Für geächtete Waffen sowie Ölsand und schiefergebundene Rohstoffe (Fracking) besteht ein absolutes Erwerbsverbot. Für die Herstellung und den Vertrieb von Tabakwaren ist eine Umsatzschwelle von 5% maßgeblich. Daneben schließen wir kontroverse Geschäftspraktiken aus. Diese beurteilen wir anhand der «10 Prinzipien» des UN Global Compact hinsichtlich grober Verstöße gegen Menschenrechte, Arbeitsrechte, umweltschädliches Verhalten und Korruption.
Initiativen
- GANÉ unterstützt World Vision Deutschland e.V.
Für uns ist es Anliegen und Verpflichtung zugleich, ein verlässlicher Partner für die Gesellschaft zu sein. Aus diesem Grund übernimmt GANÉ für jedes abgeschlossene Geschäftsjahr seit ihrer Gründung eine Kinderpatenschaft „Zukunft für Kinder“ der Hilfsorganisation World Vision. Wir unterstützen Kinder aus Entwicklungsländern, ihre Familien und ihr Umfeld im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit, unabhängig von ethnischer Herkunft, Religion oder Nationalität. - Energieträger
Der Strom in unserem Büro stammt zu 100% aus Wasserkraft. - Datenverarbeitung
Wir legen Wert auf ein hohes Maß papierloser Datenverarbeitung. Das betrifft z.B. eingehende Faxe ebenso wie die Archivierung von Informationen. - Drucken und Kopieren
In unserem Arbeitsalltag erfolgt das wenige Drucken und Kopieren, wenn möglich, nicht in Farbe, sondern in s/w. Wir produzieren keine Hochglanzprospekte und versenden keine Werbung, Grußkarten oder fondsbezogene Unterlagen an Geschäftspartner, Investoren oder Interessenten. Alle notwendigen Informationen und Unterlagen stellen wir auf unserer Internetseite transparent und digital zur Verfügung oder versenden sie per E-Mail. - Mobilität
Unsere Mobilität wird, sofern möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestritten. Hierfür bekommt jeder Mitarbeiter eine Bahncard 50, 1. Klasse, kostenlos zur Verfügung gestellt. Bei GANÉ gibt es keine Firmenwagen. Wir richten verstärkt Online- und Multimediakonferenzen ein, statt Termine vor Ort wahrzunehmen. Dadurch soll die Reisetätigkeit auf ein notwendiges Minimum reduziert werden, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. - Fair Trade
Sofern möglich, werden Bürowaren mit Fair-Trade-Bezug erworben. - Arbeitszeit und Arbeitsstätte
Die Digitalisierung macht eine Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsstätte möglich. Wir nutzen diese Möglichkeiten aktiv für ein agiles und mobiles Arbeiten. Es gibt bei uns keine starren Vorgaben hinsichtlich Arbeitszeit, Arbeitsstätte und Urlaubstage. - PRI – Principles for Responsible Investments
Die GANÉ Aktiengesellschaft hat im März 2021 die UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren unterzeichnet, um das Engagement für mehr Nachhaltigkeit kontinuierlich auszubauen.
Berichterstattung
- ACATIS Value Event Fonds sticht als Nummer 1 heraus
Der ACATIS Value Event Fonds (eh. ACATIS GANÉ Value Event Fonds, bis 30.09.2022) sticht als Nummer 1 heraus hinsichtlich Rendite und Nachhaltigkeit. Das Handelsblatt hat im April 2021 die größten Mischfonds im Hinblick auf Ertrag und Nachhaltigkeit geprüft. Uwe Rathausky und Henrik Muhle liefern demnach mit ihrem Mischfonds nicht nur gute Erträge ab, sondern können gleichzeitig auch als nachhaltiger Investor bestehen. Die Online-Plattform Cleanvest bewertete für das Handelsblatt die 15 Angebote mit dem größten Kapital nach Nachhaltigkeitskriterien und prüfte die Fondsinvestments nach Umwelt- und Sozialkriterien. „Es gibt nur wenige Produkte mit einem guten ‚grünen‘ Profil“, sagt Cleanvest-Chef Armand Colard. Dabei sticht der ACATIS Value Event Fonds (eh. ACATIS GANÉ Value Event Fonds, bis 30.09.2022) heraus. «Artikel-Download» «Link» - Doppel-Bestnote „1A“ für Rendite und Nachhaltigkeit
Der ACATIS Value Event Fonds (eh. ACATIS GANÉ Value Event Fonds, bis 30.09.2022) erhält von TiAM FundResearch im Juni 2021 als nur einer von vier Mischfonds die FondsNote 1 und das Eco-Rating „A“. Mit der FondsNote misst TiAM FundResearch für die vergangenen vier Jahre die Wertentwicklung eines Fonds (75%) sowie dessen Risiko (25%). In die FondsNote fließt zudem die qualitative Bewertung durch das Analysehaus FondsConsult ein. Daraus resultieren die Noten 1 (sehr gut) bis 5 (ungenügend), die monatlich aktualisiert werden. Die Daten werden bereitgestellt von der Mountain-View Data GmbH. Das Eco-Rating analysiert anhand der Aktien und Anleihen im Portfolio, wie umweltorientiert und klimaschonend ein Fonds ist. Ein hoher CO2-Ausstoß sowie ein hoher Kohleanteil drücken das Eco-Rating, ein hoher Anteil erneuerbarer Energien verbessert es. Daraus resultiert eine Skala von A (sehr gut) bis E (ungenügend). Die Noten werden quartalsweise von der Mountain-View Data GmbH berechnet. CO2-Emissionsdaten der Unternehmen liefert die Inrate AG. «Link» - Bestnote im Morningstar Sustainability Rating
Die Zeitschrift Fonds Professionell untersucht im September 2021 die größten Mischfonds. Der ACATIS Value Event Fonds (eh. ACATIS GANÉ Value Event Fonds, bis 30.09.2022) erhält im Morningstar Sustainability Rating die Bestnote (5 von 5 Punkte) und besitzt zudem ein nur geringes ESG-Risiko (Rang 2 in der Morningstar-Vergleichsgruppe). Darüber hinaus erhält der Fonds im MSCI ESG Fund Rating die Note „A“ (CCC bis AAA). «Artikel-Download»