Starinvestor Warren Buffett hat Milliarden flüssig und Probleme, geeignete Investments zu finden. Jetzt lockert die Holding Berkshire Hathaway die Regeln für Aktienrückkäufe. Berkshire Hathaway, die Holding des US-Starinvestors Warren Buffett, wird künftig mehr eigene Aktien zurückkaufen können als bislang. Das gab das Unternehmen in der vergangenen Nacht bekannt. Das frühere Aktienrückkaufprogramm sah vor, dass die Käufe nur stattfinden dürfen, wenn der Aktienkurs den Buchwert der Holding um nicht mehr als 20 Prozent übersteigt. Dass Rückkauflimit soll künftig nicht mehr gelten. Bewertet ist Berkshire aktuell mit dem 1,4-fachen des Buchwerts aller Anlagen, Maschinen und Patente. Begonnen werden könnte mit dem Rückkauf ab dem 4. August. Entscheiden darüber werden Warren Buffett und sein Vize Charlie Munger gemeinsam, heißt es in einer Adhoc-Mitteilung der Holding. Sie müssen sich dazu aber auch einig darüber sein, dass der Rückkaufkurs der Aktien niedriger ist als der innere Wert des Unternehmens. Henrik Muhle ist zusammen mit Uwe Rathausky Fondsberater des Acatis Gané Value Event-Fonds. Sie investieren seit vielen Jahren in die Aktie von Berkshire Hathaway. Muhle erwartet, dass die Rückkäufe auf dem derzeitigen Kursniveau recht bald beginnen können. „Es ist ein deutliches Signal. Denn kein Aktionär kennt den inneren Wert der Firma besser als Buffett und Munger selbst.“ Den Aktienrückkauf in einem größeren Stil zuzulassen, sei zudem eine kluge Maßnahme, um den Druck auf potentielle Nachfolger von Buffett zu nehmen, Gelder investieren zu müssen. Wenn ihnen die Aktienpreise in anderen Branchen zu hoch sind, sei es allemal besser, eigene Aktien zu kaufen. Unvorstellbare 20 Milliarden Dollar landen aus den Gewinnen der vielen Berkshire-Tochterunternehmen und Beteiligungen jährlich neu auf den Konten der Holding. Dort haben sich rund 100 Milliarden Dollar angesammelt. Buffett tut sich schwer, das Geld anderweitig zu investieren, die letzte große Übernahme von Precision Carparts für 35 Milliarden Dollar ist schon wieder Jahre her. Wie viel Buffett insgesamt für den Rückkauf einsetzen wird, ist nicht bekannt, aber das liquide Vermögen soll nicht unter 20 Milliarden Dollar fallen. Steuerlich sind Aktienrückkäufe für Aktionäre mitunter interessanter als Dividendenausschüttungen. «Link»

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