Kryptowährungen haben in den vergangenen zwölf Monaten eine faszinierende und beeindruckende Entwicklung genommen. Für viele Marktteilnehmer stellen sie aufgrund der niedrigen Zinsen und der historischen Liquiditätsschwemme durch Geld- und Fiskalpolitik eine neue Anlageklasse abseits des etablierten Finanzsystems dar. Bitcoin, nach Marktkapitalisierung die größte aller Kryptowährungen, stieg beispielsweise von rund 5.000 US-Dollar im März 2020 auf zwischenzeitlich über 60.000 US-Dollar im März 2021. Während die globale Geldmenge in dieser Periode um über 20 Prozent ausgeweitet wurde, ist die Anzahl von Bitcoins limitiert. Der spekulative Hype wird zusätzlich befeuert, da Unternehmen wie Tesla oder Mastercard eine offizielle Akzeptanz des neuen Zahlungsmittels in Aussicht stellen.

Finanzmärkte bilden immer dann eine Blase aus, wenn ein rasanter Preisanstieg von der fundamentalen Entwicklung in der Zukunft nicht bestätigt werden kann. Es bleibt abzuwarten, ob die Hoffnungen der Anleger von Kryptowährungen tatsächlich erfüllt werden. Die Korrekturen der Aktienmärkte im Jahr 2018 und 2020 haben gezeigt, dass Bitcoin-Anleger mindestens vergleichbare Drawdowns wie bei Aktien verkraften müssen. Somit ist die Funktion als alternative Absicherung in Frage zu stellen. Auch die zukünftige Reaktion der Regierungen spielt eine immer größere Rolle, da das globale Geldmonopol bisher fest in der Hand des Staates liegt. Zentralbanken arbeiten zusätzlich auf globaler Ebene an einem staatlichen Angebot von digitalen Währungen. Christine Lagarde bestätigte kürzlich, dass auch in Europa innerhalb der kommenden vier Jahre eine digitale Währung eingeführt werden soll.

Als professionelle Anleger müssen wir uns, unabhängig von kurzfristigen Hypes, täglich fragen, ob eine scheinbar neue Anlageklasse zu unserem klar definierten Investmentprozess passt. GANÉ möchte Zahlungsströme messbar machen, um so die Erträge unserer Investitionen in den kommenden drei bis sieben Jahre so genau wie möglich abschätzen zu können. Bei Kryptowährungen und Gold ist das unmöglich – deswegen spielen beide Anlageklassen in unseren Fonds keine Rolle.

Author:
Marcus Huettinger Capital Markets Strategist
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