Aktuell kann aufgrund der erhofften Normalisierung der globalen Volkswirtschaft und dem Anstieg der Inflationserwartungen eine taktische Erholung von zurückgebliebenen Aktien beobachtet werden. Für GANÉ hat diese Erholung allerdings nichts mit einer Value-Trendwende zu tun. Wir sind überrascht, wenn wir die Aussage hören: Die letzten Jahre seien keine keine Value-Jahre gewesen. Das sehen wir anders. Value-Aktien konnten durchaus identifiziert werden, allerdings nicht mehr in den klassischen Sektoren, in denen sie noch vor zehn oder 15 Jahren angesiedelt waren. Heute liefern Apple, Microsoft und Alphabet jeweils ein operatives Ergebnis zwischen 40-70 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Hier hat sich in den letzten Jahren sehr viel Value aufgebaut, während er bei Banken, Industrieunternehmen und vielen anderen Branchen verloren gegangen ist. Klassische Bewertungskennzahlen wie Kurs-Buchwert-Verhältnisse haben ausgedient, entscheidend ist vielmehr der Cash-Flow, der aus der Substanz eines Unternehmens generiert werden kann. Wachstum ist somit ein unbedingter Bestandteil der Value-Gleichung. Dieses wollen wir zu einem attraktiven Preis vereinnahmen. Wir nennen das Value 2.0. Langfristig wird es bei einem Auseinanderdriften in der Kursentwicklung von Gewinnerunternehmen und dem Rest des Marktes bleiben.

Autor:
Marcus Huettinger Kapitalmarktstratege
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