Der Krieg in der Ukraine geht in seine sechste Woche. Nach einem ersten Schock erholten sich die Börsen zunächst wieder. Darin lag die Hoffnung begründet, dass ein schnelles Kriegsende durch Verhandlungen und damit eine regionale Begrenzung des Konflikts erreicht werden könnte. Nach dem Scheitern der Friedensgespräche macht sich nun allerdings Ernüchterung breit. Ein zeitnahes Ende der Kampfhandlungen ist nicht in Sicht. Und auch eine weitere Hoffnung scheint den Börsen genommen: Das Ende der globalen Corona-Pandemie wurde durch den erneuten Lockdown in Shanghai ausgebremst. Während die USA und Europa auf dem Weg zurück in die Normalität ihre Beschränkungen zurücknehmen, hält China an seiner strikten „Zero-Covid-Strategie“ fest. Gleichzeitig soll auch weiterhin auf den Einsatz eines effektiveren westlichen Impfstoffs verzichtet werden, was Zweifel an der Stabilität der chinesischen Wachstumsprognosen schürt. Zusätzlich zeigt das Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC), dass der Paradigmenwechsel zur Normalisierung der US-Geldpolitik in vollem Gange ist. Die Inflation soll bekämpft werden. Dafür werden die Zinsen erhöht, das Anleihekaufprogramm beendet und die Bilanzsumme der Zentralbank abgeschmolzen. Um bis zu 95 Milliarden US-Dollar monatlich soll die Bilanzsumme schrumpfen, nachdem sie seit Beginn der Corona-Pandemie von vier auf neun Billionen US-Dollar regelrecht explodiert war.

Es ist nachvollziehbar, dass die Kapitalmärkte in dieser Situation sehr verunsichert sind. Anleger suchen nach einem äußerst volatilen ersten Quartal 2022 nach Investitionen, die einen Beitrag zu mehr Stabilität im Portfolio leisten können. Aktien von Unternehmen, die sich in einer gesellschaftsrechtlich besonderen Situation befinden, können Abhilfe schaffen. Sie führen an der Börse ein relativ unkorreliertes Eigenleben, das sie von den Volatilitätsschüben des Kapitalmarkts entkoppelt. Dazu zählt beispielsweise der marktführende Computer- und Videospielehersteller Activision Blizzard. Er befindet sich derzeit in einer laufenden Übernahme durch den US-Softwareriesen Microsoft. Oder die Kabel Deutschland Holding AG. Der größte Kabelnetzbetreiber Deutschlands gehört mehrheitlich dem Vodafone-Konzern. Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag verschafft den Kabel-Aktionären eine rechtlich geschützte jährliche Garantiedividende. Solche Investments, verbunden mit einer Positionierung in Liquidität und kurzlaufenden Geldmarktersatzanleihen helfen GANÉ, Schwankungen im Portfolio zu reduzieren.

Autor:
Marcus Huettinger Kapitalmarktstratege
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